Sehr geehrte Angehörige,

wir wollen Ihnen mit unserem Rundbrief im Juni wieder einige Neuigkeiten und
Informationen zukommen lassen.

Sommerfest in der Parkwohnanlage

Unser Sommerfest findet am Donnerstag, dem 18.07.2013 ab 14:30 Uhr statt,
bei schlechtem Wetter verschieben wir den Termin auf Donnerstag, den
25.07.2013. Nähere Infos zum Programmablauf gehen Ihnen noch zu.

Schmerzmanagement in der Parkwohnanlage

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen unter
Schmerzen leiden. So berichteten z.B. nach einer Studie (G. Schwarz,
Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V., 18.11.2004) 90% der über 75-
jährigen von Schmerzen im Bereich der Körperachse und der Gelenke.

Um Hilfe leisten zu können, fragen wir unsere Bewohner daher regelmäßig nach
ihrem persönlichen Schmerzempfinden, dies geschieht mittels verschiedener
Skalen. Bei Bewohnern, die noch in der Lage sind Schmerzen mitzuteilen
gelingt uns die Einschätzung immer besser. Aufgefallen ist uns dabei, dass
viele Bewohner uns nicht von selbst mitteilen, wenn sie Schmerzen haben.
Durch regelmäßiges Nachfragen verbessert sich offensichtlich das Gefühl,
sich jemandem anvertrauen zu können.

Zu beachten ist, dass jedes Schmerzereignis Ursache für eine Chronifizierung
sein kann. Daher koordinieren wir frühzeitig mit Ärzten und Therapeuten ein
Schmerzschema zur Behandlung bestehender Schmerzen, die über dem
erträglichen Limit liegen. Manchmal genügt hier im Bedarfsfall ein
Medikament der unteren Stufen. Hierzu führen wir nach Anwendung ärztlich
angeordneter medikamentöser oder nichtmedikamentöser Maßnahmen
Schmerzerfassungen durch.

Bei Medikamenten mit höherer Wirksamkeit besteht häufig die Angst von
Medikamenten abhängig zu werden. Die Alternative, lebenslang an Schmerzen zu
leiden ist jedoch nicht die bessere Alternative. Dabei sollte man beachten,
dass die Gabe von Schmerzmedikamenten in niedriger Dosis eine gut
verträgliche Möglichkeit ist, das Auftreten von chronischem Schmerz
rechtzeitig zu verhindern. Bei vorhandenem Schmerz bedarf es dagegen jeweils
einer höheren Dosis um Linderung zu bewirken. Sind bereits chronische
Schmerzen vorhanden wird die Behandlung sogar weitaus schwieriger.

Da Schmerz, und die damit verbundene Beeinträchtigungen immer das
subjektive Empfinden sind, und Menschen mit eingeschränkten kommunikativen
Fähigkeiten ihren Schmerz nicht mitteilen können, entzieht sich deren
Schmerz oft unserer Wahrnehmung. Die Studie (G. Schwarz, Evangelische
Gesellschaft Stuttgart e.V., 18.11.2004): Demenzkranken werden deutlich
weniger Schmerzmittel verordnet als Nicht-Demenzkranken im gleichen Alter.

Demenzkranke sind nicht nur zunehmend weniger in der Lage
Schmerzempfindungen verbal zu äußern. Sie entwickeln ein verändertes oder
gestörtes Körpergefühl und können den Schmerz nicht mehr lokalisieren,
darüber hinaus verlieren sie das gelernte Wissen darüber, was Schmerz ist.

Wir können daher das Schmerzempfinden nur durch die Beobachtung
verschiedener Reaktionen feststellen. Hierfür verwenden wir ein speziell
entwickeltes Beurteilungssystem (BESD = Beurteilung von Schmerzen bei
Demenz).

Kriterien sind:

Sprachliche Äußerungen

o Laute von sich geben

o Leise vor sich hinmurren

o Jammern, stöhnen

o Aufschreien, brüllen

Verhaltensreaktionen

o Besorgter oder ängstlicher Gesichtsausdruck

o Starrer oder gespannter Blick

o Stirnrunzeln, Grimassen schneiden

o Zuckungen und muskuläre Anspannung

o Angespannte Körperhaltung, angezogene Knie, geballte Fäuste

o Schonhaltung, Zurückziehen, Festhalten, Abwehr bei Pflege

o Reiben und Nesteln

o Wiegen und Schaukeln

o Unruhe, Aggression

o Keine Reaktion auf Trost oder Zuwendung

o Schlafstörungen

o Kein Appetit

Geistige und psychische Auswirkungen

o Stärkere Verwirrtheit

o Desinteresse

o Rückzug

o Verstärkte Konzentrationsprobleme

o Depression

o Angst

Zur Beurteilung sind wir dabei auch auf Ihre Hilfe angewiesen.

Stellen Sie solche Verhaltensauffälligkeiten bei Ihren Angehörigen fest,
wenden Sie sich bitte an die Wohnbereichsleitungen oder Pflegefachkräfte des
Wohnbereiches. Wir kennen Ihre Angehörigen nicht so lang wie Sie und können
gegebenenfalls Veränderungen zu früherem Verhalten nicht erkennen.

Besteht Unsicherheit oder Unklarheit, ob ein Demenzkranker unter Schmerzen
leidet hat sich der versuchsweise Einsatz von Schmerzmitteln bewährt.
Wichtig ist, das vermutete Schmerzverhalten vor Gabe des Schmerzmittels und
nach dem Wirkungseintritt des Mittels genau zu beobachten. Auch in diesem
Fall würden wir die Vorgehensweise gerne mit Ihnen besprechen.

Detlef
Heider / PDL

Eine gute Zeit wünscht Ihnen

das Team der Parkwohnanlage für Senioren!